
SPIDERGAWD und HÅNDGEMENG
Spidergawd sind klassischer Heavy Rock mit gigantischem Melodieverständnis, das teils poppige Züge annimmt. Twin-Gitarren zelebrieren dieses Melodieverständnis exzessiv, duellieren sich und feuern es an und alles steht auf einem solide klassischen NWOBHM Fundament.
Für ihr achtes Album in elf Jahren Band-Geschichte haben Spidergawd einen überraschenden Titel gewählt: „From Eight To Infinity“. Damit beendet die Band die Verwendung römischer Titel, die sie für ihre vorherigen sieben Alben verwendet hatte. Ansonsten scheint vieles vertraut, wenn sie mit ihrem unverkennbaren Spidergawd-Sound, doppelten Gitarren, dreifachen Gesang und Bariton Saxophon in gewohnt aufwändigem Album Artwork stets wiedererkennbar bleiben. Natürlich bleiben die wichtigsten Referenzen wie Thin Lizzy und Motörhead offensichtlich.
Aber während „VII“ (2023) sich ein wenig an 80er-Jahre-Bands wie Rush, Adrian Smith und Boston anlehnen konnte, ist „From Eight To Infinity“ in seinen Referenzen eher bei AC/DC und Cheap Trick auf der einen Seite und Metallica und Black Sabbath auf der anderen. Es gibt scheinbar immer noch keine Anzeichen dafür, dass Spidergawd einen Gang zurückschalten und die Band verspricht nicht nur im Titel eine große Zukunft. All das scheint vielversprechend für die anstehende Tour. Man konnte dies aber auch schon deutlich spüren bei den Support Shows für Judas Priest; ein Band-Traum, der in Erfüllung ging.
Håndgemeng sind fünf verdammte Typen, verbannt aus den Tiefen der Hölle, die nach Schwefel und billigem Bier riechen. Aufgewachsen mit Heavy Metal und Rock ‘n‘ Roll, gepaart mit einer schlechten Einstellung und Teufelsanbetung, tauchen Håndgemeng mit Gitarren in der Hand aus diesem Hexenkessel auf. Es ist ein Doom-‘n‘-Roll-Spektakel, um den Teufel selbst zu unterhalten. Die Band aus Oslo veröffentlichte 2025 ihr zweites Album „Satanic Panic Attack“. Es ist ein Konzeptalbum, das sich mit der Angst und Massenhysterie der 1980er-Jahre befasst, die oft als „Satanic Panic“ bezeichnet wird. Dieses Phänomen war geprägt von der Angst vor Heavy-Metal-Musik, Teufelsanbetung und Vorwürfen wegen unterschwelliger Botschaften, die als Bedrohung für die Gesellschaft empfunden wurden. Dieses Album ist eine kraftvolle Hommage an die Dunkelheit und Hysterie einer Zeit, in der die Angst vor Heavy Metal ihren Höhepunkt erreichte.
Photocredit: Geir Mogen
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